Cochlea-Implantat

 

Ein Cochlear Implant ist eine Hörprothese für das Innenohr.

Manchmal hört ein Mensch so schlecht, das er selbst mit den stärksten "High Power" Hörgeräten kaum noch Sprache verstehen kann.

 

Für Erwachsene ist das eine schwerste Beeinträchtigung des Alltags, für Kinder bedeutet es in der Regel, dass sie die Lautsprache nicht im normalen Umfang lernen können.

 

Früher gab es in solchen Situationen kaum eine Hilfe.

Anfang der 80-er Jahre kam die Idee auf, ob man das erkrankte Innenohr nicht irgendwie ersetzen oder umgehen kann. Und 1984 war es dann soweit: Prof. Dr. Dr. Lehnhard setzte in Hannover das erste Cochlear Implant ein.

Seither hat sich technisch viel entwickelt.

 

Im Prinzip ist das Cochlear Implant ein dünner Draht, der in die Hörschnecke eingeschoben wird. Die besten Ergebnisse werden erreicht, wenn der Draht so tief wie möglich eingeschoben werden kann. (Manchmal ist das leider schlecht möglich, weil zum Beispiel nach einer Hirnhautentzündung das Innenohr teilweise verknöchert ist.)

 

Dieser Draht "ersetzt" quasi die normalen Sinneszellen des Innenohres (die Haarzellen) und stimuliert bei Tönen durch winzige Elektroimpulse den Hörnerv.

Das Hören mit einem Cochlear Implant ist zumindest am Anfang gewöhnungsbedürftig und anders als das "normale" Hören mit einem gesunden Ohr. Trotzdem gelingt es mit den modernen Geräten in der Regel gut, zu einem guten Sprachverständnis zu kommen.

 

Früher war ein Cochlear Implant beidseitig funktionell tauben Menschen vorbehalten. Mittlerweile hat man aber viel Erfahrungen mit der Technik machen können und diese beständig weiter entwickelt.

Deshalb werden seit einigen Jahren zunehmend auch einseitige schwerste Hörstörungen implantiert.

 

(Bild: Firma Cochlear)