Polypen

 

Unter "Polypen" oder "Wucherungen" oder "Hyperplasie der Rachenmandel" oder "Adenoide" versteht man immer das Gleiche: eine deutliche Vergrößerung der Tonsilla pharyngea, der Rachenmandel.

 

Diese liegt ganz tief hinten in der Nase, dort wo es schon wieder abwärts in den Rachen geht; andersherum vom Mund aus geschaut liegt sie hinter dem Zäpfchen oben.

Normalerweise kann man die Rachenmandel nicht sehen, der HNO-Arzt kann sie aber durch geeignete Optiken betrachten.

 

Jedes Kind hat diese Rachenmandel, normalerweise verursacht sie keine Probleme, sondern wehrt Keime ab, die durch die Nase eingeatmet werden. Im Grundschulalter schrumpft sie dann und ist bei Erwachsenen nur noch in Ausnahmefällen zu finden.

 

Probleme entstehen dann, wenn die Rachenmandel so groß wird, dass sie die Belüftungsröhre zum Mittelohr abdrückt und ein Paukenerguss entsteht. Dann hört das Kind schlechter. Dies kommt bei den meisten Kindern ab und zu vor und ist nicht weiter schlimm. Die Hörminderung sollte aber nicht allzu lange anhalten, vor allem nicht bei Kindern, die sowieso schon eine verzögerte Sprachentwicklung haben. 

 

Es gibt im Wesentlichen vier große Gründe, um an eine Adenotomie (=operative Entfernung der Rachenmandel) zu denken:

  1. Bleibender Paukenerguss trotz Therapie
  2. Nächtliches Schnarchen mit Atemaussetzern
  3. Ständig offener Mund über Jahre (weil die Zunge den größten Wachstumsreiz für den Oberkiefer darstelt und da ja später mal die bleibenden Zähne rein passen sollen)
  4. ständige Erkältungen (Achtung: bis zu 10 Infekte im Jahr sind bei Kindern im Kindergartenalter normal !)

 

Gott sei Dank braucht man aber meistens keine Operation.

Sollte dies doch erforderlich werden, ist es ein relativ kleiner Eingriff, der zwar in Vollnarkose, aber ambulant durchgeführt werden kann.