Hausstaubmilben - Allergie


Wenn Ärzte von einer Allergie gegen „Hausstaub“ sprechen, meinen Sie eigentlich eine Allergie gegen Hausstaubmilben, noch genauer gesagt gegen gewisse Proteine, die diese Milben ausscheiden.

Es gibt viele verschiedene Arten von Hausstaubmilben, von denen aber zwei Arten die größte allergene Bedeutung bei uns haben: Dermatophagus pteronyssinus und Dermatophagus farinae. Sie leben in jedem Haushalt und ernähren sich vor allem von Hautschüppchen. Daher lieben sie Betten und Polster, am liebsten bei einer Temperatur von 25°C und 70% Luftfeuchtigkeit. Diese Besiedlung ist völlig normal, hat nichts mit Hygiene zu tun und stört auch eigentlich gar nicht - wenn man nicht gerade allergisch ist.

Das Problem an den Milben ist, dass sie (im Gegensatz zu Pollen) das ganze Jahr über vorkommen. In den Sommermonaten vermehren sie sich stark und sterben in den Wintermonaten (wegen der etwas trockeneren Heizungsluft) teilweise ab. Dann zerfallen sie und setze noch mehr Allergene frei als in den anderen Monaten. Deshalb haben viele Milbenallergiker im Winter besonders viele Beschwerden.

 

Die Therapie von Allergien steht vor allem auf drei Füßen:

 

  1. „Allergenkarenz“, damit meinen wir das Vermeiden des Kontaktes mit den Stoffen, gegen die man allergisch ist.
  2. Medikamentöse Therapie: es gibt zahlreiche antiallergische Medikamente. Da jeder „Fall“ anders gelagert ist, sollten Sie am besten mit Ihrem Arzt besprechen, welche für Sie persönlich am besten geeignet sind.
  3. Die Hyposensibilisierung: dabei wird dem Patienten in bestimmten Zeitabständen genau das gegeben (zum schlucken oder als Spritze unter die Haut des Oberarmes), gegen das er/ sie allergisch ist. Die Idee dabei ist, dass der Körper sozusagen „lernt“, dass dieses Allergen keine Gefahr darstellt, die er bekämpfen muss, sondern zur normalen ungefährlichen Umwelt gehört. Diese dritte Möglichkeit ist die einzige Möglichkeit, die Allergie zu heilen. Es ist wissenschaftlich gut erwiesen, dass dadurch ein möglicher „Etagenwechsel“ in die Lunge (zum Asthma) und ebenso eine Neusensibilisierung gegen andere Stoffe (also neue Allergien gegen andere Dinge) in vielen Fällen (nicht in allen !) vermieden werden kann.

 

Allergenkarenz bei Hausstaub-/ Milbenallergie

 

  • halten Sie das Klima in Ihrem Schlafzimmer trocken und kühl. Ideal wäre eine Luftfeuchtigkeit um 30-40% und eine Temperatur um 17° C. Dann vermehren sich die Milben gar nicht erst.
  • Besorgen Sie sich Anti-Milben-Bettwäsche. Diese wird in der Regel von den Krankenkassen bezahlt und wird UNTER den normalen Bezügen aufgezogen. Das Gewebe dieser Bezüge ist so dicht, dass die Milben nicht „durchkrabbeln“ können.
  • Waschen Sie die Anti-Milben-Bettwäsche alle 3 Monate bei mindestens 60°C und wechseln Sie den normalen Bettbezug 1 x wöchentlich. Waschen Sie auch Ihre normale Bettwäsche bei mindestens 60°C. Idealerweise sollte das Umziehen der Bettwäsche jemand für Sie erledigen, der nicht allergisch ist, da erfahrungsgemäß viel Staub aufgewirbelt wird.
  • Kuscheltiere sollten wenn möglich, auf ein Regal umziehen, das Lieblingstier könnte eventuell mal einen spannenden Tag mit einer Polarexpedition in der Kühltruhe verbringen.
  • Feucht wischen ist besser als Staubsaugen
  • Für Staubsauger gibt es so genannte HEPA-Filter, die den aufgewirbelten Milbenstaub ab filtern.
  • Es gibt chemische Anti-Milben-Mittel, mit denen man Milben in Polstern nachweisen und auch abtöten kann. Der Nutzen dieser Substanzen ist nicht eindeutig wissenschaftlich bewiesen. Jeder sollte selbst entscheiden, ob er dies anwenden möchte.
  • Und letztlich: Oberhalb von 1500 Metern gibt es kaum noch Milben: gönnen Sie sich evtl mal einen Urlaub im Gebirge! :-)